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Persönlichkeitsentwicklung / tiergestütztes Coaching

Coaching mit eigenem Hund zur Persönlichkeitsentwicklung und Entfaltung des eigenen Potentiales

In einem Coaching geht es darum, den Menschen über die Interaktion mit seinem Hund an seine Themen hin zu führen. Es geht darum, ein Bewusstsein zu erhalten über die eigenen Blockaden und festgefahrenen Verhaltensmuster, aber auch über die eigenen Ressourcen und Kompetenzen sowie die Möglichkeit, diese Muster zu verändern und dadurch mehr Verhaltensspielraum, mehr Entscheidungsfreiheit und somit auch mehr Zufriedenheit und Lebensqualität zu erlangen.

Es spielt dabei keine Rolle, ob wir den Einstieg machen über die Arbeit mit dem Hund und so zu Themen gelangen oder ob wir die Themen zuerst benennen und dann in der Aktion mit dem Hund daran gehen, diese zu bearbeiten. Die Rückmeldungen erfolgen direkt während der praktischen Arbeit in Form von spiegeln und aufzeigen, was gerade ist und im Ausprobieren von neuen Möglichkeiten. Da der Hund unmittelbar reagiert, befinden wir uns ganz im Moment, bei dem was ist und nicht bei dem, was wäre oder war. Dadurch schulen wir unsere Achtsamkeit für das momentane Handeln und nehmen uns und unser Gegenüber viel differenzierter wahr. Durch die Arbeit mit unserem Hund haben wir die Chance, alte Verhaltensmuster zu erkennen, zu verändern und zu transformieren. Unser Hund wird sich enger an uns binden und vertrauensvoll mit uns durchs Leben gehen. Diese  Erfahrung stärkt das Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten und macht Mut, die neu gewonnenen Fähigkeiten und Erkenntnisse auch in andere Bereiche des Lebens einfliessen zu lassen.

www.ergo-domicil.ch/index.php/angebot/tiergestuetztes-coaching

Hintergründe:

Der Hund als direkter Spiegel seines Menschen

Hunde begleiten den Menschen schon seit Jahrtausenden und sind zu unseren engsten tierischen Vertrauten und Verbündeten geworden. Im Verlauf der Domestikation des Haushundes sind Mensch und Hund zu einer engen Lebensgemeinschaft zusammengewachsen. Der Hund versteht wie kein anderes Tier, seinen Menschen zu lesen und zu deuten. Dadurch gestaltet sich das Zusammensein mit einem Hund sehr unmittelbar und auf den Moment bezogen. Hunde spiegeln unsere aktuelle Gefühlslage und unsere Interaktionen. Dadurch erfahren wir als Mensch, wo wir gerade stehen, was unsere Beweggründe sind für eine Handlung, wie klar wir uns mitteilen, wie authentisch und effektiv wir kommunizieren.

Hunde lösen bei ihren Menschen unterschiedlichste Gefühle aus, je nach Situation und Verfassung. Das positive Gefühl der Freude, der Liebe, der Akzeptanz, des Verstanden Werdens, der Vertrautheit, der Ruhe, der Zuversicht der Verbundenheit etc.
Hunde lösen im Zusammensein mit uns aber auch negativ empfunden Gefühle aus: Wut, Enttäuschung, Aerger, Ohnmacht, Kontrollverlust, Verlassenheit, Schuldgefühle, Trauer, Unvermögen, Versagensängste etc.

Wir sehen, dass Hunde eine breite emotionale Palette bei uns triggern, ohne dass sie das bewusst geplant oder beabsichtigt hätten. Hunde reagieren auf unser Verhalten und auf unsere Stimmungslage. Sie spiegeln lediglich, wo und wie wir uns im Moment präsentieren.

Gemäss Bindungstheorie (Beetz, 2003) stellen Tiere für den Menschen Bindungsobjekte dar und umgekehrt. Frühere Bindungserfahrungen mit den nächsten / frühesten Bindungspartnern (Eltern) und auch später gemachten Bindungserfahrungen prägen unser (Bindungs-)verhalten dem Hund gegenüber. Hinzu kommt, dass ja auch der Hund in seinen ersten Lebenswochen und Monaten prägende und das weitere Leben bestimmende Bindungserfahrungen erlebt und durchlebt hat.  Ein komplexes soziales Gefüge, das nicht durch eine Einseitigkeit in der Beziehung bestimmt werden kann.

Wohl kein anderes tierisches Lebewesen ausser vielleicht noch dem Pferd ist Thema von unzähligen Erziehungsratgebern in Buchform, Fernsehsendungen und Internetmaterial.  Eine Flut von Hundeschulen vermittelt unzählige Methoden, um zu einem friedlichen und entspannten Umgang mit dem Hund zu kommen. Hundepsychologen und Hundeverhaltenstherapeuten versuchen dort zu unterstützen, wo Verhaltensweisen störend oder gar gefährlich werden.

Dabei vergessen wir, dass auch der Mensch durch all seine Verhaltensmustern, emotionalen Verstrickungen und Glaubenssätze über sich selber einen wesentlichen, wenn auch nicht immer bewussten Einfluss auf das Verhalten,  das Wohlbefinden oder gar die Sozialisation seines Hundes hat.

Als Hundehalter machen wir so viele Projektionen auf unseren Hund ohne uns dessen klar zu sein. Wir tragen Erwartungen, Vorstellungen und fixe Denkmuster mit uns rum und erwarten, dass der Hund in dieses Schema passt. Wir haben im Verlauf unserer Lebenserfahrung Überzeugungen und Leitsätze über uns kreiert, die unser Selbstbild nachhaltig beeinflussen.

Hunde sind die Tore zu Veränderung. Wenn Hunde anders reagieren oder agieren als wir erwarten oder uns erhofft haben, und wenn dann in unserem Kopf Sätze zu hören sind wie: ich bin eine Versagerin; der macht es extra; er liebt mich nicht; ich kann das nie; andere können alles besser; und wir auch noch das zugehörige Gefühl in uns spüren: Scham, Wut, Aerger, Enttäuschung, Traurigkeit, Kontrollverlust etc. sind wir mit einem grossen Knall in alten Mustern gelandet. Und genau an dieser Stelle wäre der Moment gekommen, sich bei unserem Hund zu bedanken, weil wir dank ihm genau an solche Muster kommen, die wir verändern und ablegen können und dürfen.

Habe ich als Mensch im Verlauf meiner Entwicklung erfahren:

•    dass ich nur wenig bewirken kann, um mich aus einer Situation zu retten (Bsp. körperliche oder seelische Grenzfüberschreitungen),
•    dass ich meinem Gegenüber keine Grenzen setzen kann oder darf
•    dass Abgrenzen mit Beziehungsabbruch einhergeht
•    dass meine Bezugspersonen nicht verlässlich waren oder diese mir dauernd ambivalente Botschaften vermittelten
•    dass ich ganz viel leisten musste, um anerkannt oder geliebt zu werden
•    dass ich mir keinen Raum nehmen durfte
•    dass ich ganz grundlegend nicht viel Liebe und Zuneigung erfahren habe
•    dass ich sowieso nie genügt habe, egal was ich tat oder wie ich mich verhielt
•    dass ich Beziehungen als destruktiv oder einengend oder symbiotisch erlebt habe

benötige ich dringend korrigierende Erfahrungen, sei es auf der Beziehungs- und/oder der Verhaltensebene.

Hunde leben im Hier und Jetzt. Sie machen ihre Erfahrungen im Hier und Jetzt und reagieren darauf mit einem adäquaten, der Situation und Intensität angepassten Verhalten. Sie reagieren auf unsere nonverbale und verbale Kommunikation: auf unsere Körperhaltung, unsere Gesten, unsere Gefühlslage sowie auf unsere Worte und der dazugehörigen Intonation. Sobald für den Hund ein Faktor nicht übereinstimmt mit dem Gesamtbild (Bsp.: Mensch vermittelt verbal eine Aufforderung an Hund, seine innere Haltung und Präsenz sind jedoch nicht ausreichend klar vorhanden, übergeht der Hund die Aufforderung), wird er unterschiedlich auf uns reagieren. Hunde spüren sofort die kleinste Unsicherheit und das kleinste Zögern und werden entweder selber verunsichert oder übernehmen kurz  - je nach Situation auch länger - die Führung, zum Beispiel auf einem Spaziergang bei Hundebegegnungen.

Die oben aufgeführten Erfahrungen haben innere Ueberzeugungen geschaffen, die sich in unterschiedlichen Situationen im Zusammenleben mit dem Hund auswirken. Wir alle haben über uns im Laufe der Zeit Glaubenssätze gebildet. Traue ich mir zu, Grenzen zu setzen und meinen Raum zu wahren, dann habe ich auch wenig Mühe, meinen überbordenden Junghund mal in den Senkel zu stellen oder ihm ein kurzes Time Out zu geben. Habe ich eine klare innere Haltung und Vorstellung von dem, was ich gerade tun will, dann werde ich auch einen Weg finden, dem Hund das klar zu vermitteln. Wenn ich grundsätzlich sicher in mir selber bin, nehme ich es auch nicht ganz so persönlich, wenn mich mein Hund mal sprichwörtlich im Regen stehen lässt oder mir pubertierend auf der Nase rumhüpft. Und wenn ich erfahren habe, dass  Beziehungen verlässlich sind, bricht für mich keine Welt zusammen, wenn meine Hündin mir seit Tagen aus dem Weg geht, weil sie gerade läufig und hormongebeutelt ist.

Durch das intensive Zusammenleben und die täglichen Interaktionen mit unseren Hunden kommen wir unweigerlich ab und zu an unsere Grenzen, haben aber auch immer die Möglichkeit, diese zu verändern oder gar über sie hinauszuwachsen.

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